Gottesdienst am 27.11. - 1. Advent, Pastor Horst Seivert

Sun, 27 Nov 2022 07:28:48 +0000 von Horst Seivert

Musik

Im Namen  Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Herzlich willkommen!
Heute ist der erste Advent. Ein neues Kirchenjahr beginnt. Advent ist die Zeit der Erwartung.  Die Zeit auch, in der die Menschen wieder etwas näher zusammenrücken. 
Wir freuen uns an der Gemeinschaft im adventlichen Beisammensein.  Schön, dass wir heute wieder ein Kind taufen: Bela Thorsten Schmidt. Wir heißen ihn herzlich willkommen in der Gemeinde.
Ich wünsche uns einen gesegneten Gottesdienst!

1,1-3 (Macht hoch die Tür)

712  (Psalm im Wechsel mit der Gemeinde gesprochen)

Da sind wir, Gott, froh, dass die Adventszeit da ist, Zeit der Hoffnung und der Begegnung. Danke für Bewahrung in der vergangenen Woche.  Da sind wir auch mit unsrer Sehnsucht, dass unser Leben heil werde.
Da sind wir auch mit unserem Wunsch nach Gerechtigkeit und Frieden. Richte uns auf durch deinen Heiligen Geist. Gib unserer Hoffnung neue Kraft, dass wir dein Lob singen können, dass wir deine Liebe erfahren und weitergeben. Amen
 
Evangelium: Matthäus 21,1-11

11,1-2 (Wie soll ich dich empfangen)

Predigt:
Liebe Gemeinde!

Alle Jahre wieder ist er pünktlich da – unser Adventskranz  mit den vier Lichtern. Er gehört zu den vielen guten Traditionen im Advent.  Advent, das ist die Zeit der Erwartung und Vorbereitung auf den, der uns verheißen ist, Jesus Christus.

Wir kommen aus einem Kirchenjahr, das anstrengend war und voller Ungewissheit. Vieles ist passiert. Seit mehr als neun Monaten ist Krieg in der Ukraine. Unfassbares Leid, Zerstörung, Not, Tod, Vertreibung und Elend ist über die Menschen dort gekommen.  Der Klimawandel ist noch ein Stück weiter fortgeschritten. Und Corona? Es wird nicht mehr so viel darüber gesprochen, aber vorbei ist diese Krankheit noch nicht. Sie wird uns noch lange begleiten, sagen uns die Experten.

Wir sehnen uns nach Sicherheit, nach einem normalen Leben. Im Advent spüren wir ganz besonders diese Sehnsucht. 
Das Adventslied, das wir gleich singen werden, greift diese Sehnsucht auf und verknüpft sie mit dem Kommen Gottes in unsere Welt: „Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde, kommt und ist uns allen nah, kommt, dass Friede werde.“
 
Ein kleines Lied ist das, welches besonders Kinder gerne singen, aber das, worum es geht, ist keine kleine, sondern eine große Hoffnung und Erwartung. Gott kommt, dass Friede werde. Ja, das wünschen wir uns alle doch so sehr. Aber ich weiß auch, dass zwischen unserem Wunsch nach Frieden und der Erfüllung immer noch eine große Lücke klafft. Wir leben zwar in unserem Land schon seit vielen Jahrzehnten im Frieden, (den Menschen und) Gott sei es gedankt, aber es gibt immer noch viele Länder und Gebiete auf der Welt, wo das nicht so ist, wo Gewalt, kriegerische Auseinandersetzungen, Vertreibung und Ungerechtigkeit herrschen. Und dann ist da noch all das Friedlose in mir, in uns selbst.
Doch Gott kommt, dass Friede werde, singen wir. Daran will ich trotz allem festhalten. 

Der Prophet Jeremia, Kap. 23,5f  sagt es ganz ähnlich: 

„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich David einen gerechten Spross erwecken will. Der soll König sein, der mit Recht und Gerechtigkeit regiert, so dass die Menschen im Land sicher wohnen.“

Bei dem Adventslied und auch bei diesem Prophetenwort denken wir an Jesus Christus, den Gott zu uns sendet, dessen Geburt wir in vier Wochen feiern.
So und nicht anders möchte ich mich in dieser adventlichen Erwartung einrichten, darauf hoffen, mich darauf vorbereiten, dass Gottes Gerechtigkeit und Frieden sich erfüllen, so dass wir sicher wohnen können.

Dass die Menschen im Land sicher wohnen können, das war dem Propheten Jeremia damals schon wichtig. Und uns heute ist es das auch. Wir möchten ein sicheres zu Hause haben, einen stabilen Wohnort, wo Gerechtigkeit und Frieden herrschen.

Um sicher wohnen zu können, braucht es nicht nur ein Dach über dem Kopf, Wohnraum, den man sich leisten kann. Es braucht ebenso friedliche Nachbarn, ausreichend Nahrung, Wasser, ein gutes finanzielles Auskommen, Schutz vor Gefahren und Unbilden der Natur und ein gut funktionierendes Rechtssystem.
Ist das alles gegeben in meinem Umfeld, wenn ich mich aufmerksam umschaue? Was fehlt noch? Was sollte anders werden? Wozu brauche ich Hilfe? Wo kann ich helfen? Wie kann ich anderen zum Nächsten werden, auch zum fernen Nächsten?

Heute, am 1. Advent, beginnt in unseren Kirchen wieder die Aktion „Brot für die Welt“. Jedes Jahr gibt es ein neues Projekt, an dem man sich durch seine Spende oder die Kollekte beteiligen kann. In diesem Jahr hat der Kirchenkreis Nienburg das Projekt: „Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft“ ausgewählt. Unterstützt werden Kleinbauern in Burkina Faso mit Schulungen in nachhaltigen Anbaumethoden.

Die Welt rückt immer näher zusammen. Die riesigen Probleme, wie Klimawandel, Migration, Naturkatastrophen, Überwindung des Hungers und nicht zuletzt auch die Pandemie, sind weltweite Herausforderungen und können nur gemeinsam gelöst werden.

„Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, dass ich David einen gerechten Spross erwecken will…“
Dieses Prophetenwort will gehört werden als Anbruch einer neuen Zeit. Gott kommt in Jesus Christus auf uns zu, er will, dass Frieden, Recht und Gerechtigkeit sich küssen und eine neue Zeit beginnen lassen.
Der Adventskranz mit seinen vier Lichtern, die wir nach und nach anzünden, ist ein Zeichen für diese Erwartung. Jede Kerze soll dafür leuchten, dass Recht und Gerechtigkeit aufblühen wollen bei uns.
Und so will ich nicht aufhören zu erwarten, dass die Zukunft ein sicheres Zuhause bereithält. Gott möge mich und uns alle als ein Werkzeug dafür gebrauchen. Dazu helfe er uns. Amen

18 (Seht, die gute Zeit ist nah)

Taufe

Mitteilungen

13 (Tochter Zion)

Fürbitten: 
Gott, wir danken dir für dein Kommen in diese Welt. Wir danken dir, dass du uns annimmst mit unserer Sehnsucht, unseren Hoffnungen und Wünschen.
Wir bitten dich, lass diese Adventszeit, eine Zeit der Hoffnung und Erneuerung werden.
Hilf uns glaubwürdig zu leben. Hilf uns deine Liebe weiterzuleben.
Wir bitten dich für unsre Regierungen in Bund, Land und Stadt. Gib Weisheit ihren Entscheidungen.
Steh denen bei, die öffentliche Ämter haben in der Gesetzgebung und der Rechtsprechung. Hilf Gerechtigkeit verwirklichen, die den Schwachen hilft.
Wir danken dir für unsere freiheitliche Demokratie; und bitten dich für die Menschen in Ländern, in denen Diktatur, Gewaltherrschaft und Unterdrückung regieren. Lass Gerechtigkeit und Frieden wachsen.
Wir bitten dich für unsere Kranken, wir bringen sie vor dich. Steh ihnen bei und hilf ihnen.
Wir bitten dich für die, die zu wenig haben, um unbeschwert Advent und Weihnachten zu feiern. Wir bringen vor dich diejenigen in wirtschaftlicher Not, - auch die in seelischer Not.
Besonders bringen wir vor dich die Not in/bei …. (aktuelles) 
Gott, wir sehnen uns nach dir. Erneuere uns und deine ganze Welt.
Amen.

Vaterunser, Segen
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