Konfirmationspredigt über 1 Mose 12,2:
Liebe Gemeinde, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden!
Nun ist er da, der große Tag, Eure Konfirmation. Lange habt ihr darauf gewartet. Lange haben wir uns miteinander darauf vorbereitet. Mit der Konfirmation seid ihr vollwertige Mitglieder der Kirche. Ihr könnt Patinnen und Paten werden bei der Taufe eines kleinen Kindes, oder später kirchlich heiraten.
Nun ist er da, der große Tag, Eure Konfirmation. Lange habt ihr darauf gewartet. Lange haben wir uns miteinander darauf vorbereitet. Mit der Konfirmation seid ihr vollwertige Mitglieder der Kirche. Ihr könnt Patinnen und Paten werden bei der Taufe eines kleinen Kindes, oder später kirchlich heiraten.
Ich beglückwünsche euch, dass ihr es geschafft habt, dass ihr durchgehalten habt bis zum Schluss.
Auch Sie, liebe Eltern, beglückwünsche ich. Sie dürfen stolz sein auf Ihre Kinder. Mit viel Liebe und Ausdauer haben Sie sie großgezogen. Es hat vielleicht manches Mal Kraft und Mühe gekostet. Sie haben Ihr Kind geprägt, gemeinsam mit anderen Menschen – und auch mit uns als Kirche – den Samen für den Glauben an Gott in sie gelegt.
Mehr und mehr werden diese jungen Menschen nun eigenständig und selbstverantwortlich leben, auch wenn sie noch lange auf das Elternhaus angewiesen bleiben. Doch sie nabeln sich immer weiter von den Eltern ab, orientieren sich neu und schlagen eigene Wege ein. Es ist schön, neue Freiheiten zu gewinnen, aber sicher auch spannend und manchmal gefährlich (riskant). Die Hauptsache ist, dass Sie als Eltern, gerade dann offene Türen, offene Herzen und Ohren für Ihr Kind haben. Dass Sie ihm sagen können: was auch immer geschieht, du kannst jederzeit nach Hause kommen, wir sind für dich da, wir helfen dir, so gut wie wir es können.
Genau das bedeutet der Glaube an Gott. Gott drängt sich keinem von uns auf, er lässt uns alle Freiheiten dieser Welt, er stärkt uns und hilft uns und ist immer für uns da, geht an unserer Seite in guten und schweren Zeiten, selbst dann, wenn wir ihn vergessen, oder Mist gebaut haben.
Mit dem Glauben und dem Vertrauen ist es so wie mit einer Pflanze oder mit einer Freundschaft. Sie müssen gehegt und gepflegt werden. Bevor aus Samen Frucht wird, bevor eine Blume blüht, eine Freundschaft stark wird, bedarf es der stetigen hingebungsvollen Pflege, der nötigen Zeit und Geduld.
Heute fragen wir uns, vielleicht anders als die Generationen vor uns: Was ist das für weine Welt, in der wir leben, was für eine Welt hinterlassen wir denen, die nach uns kommen. Wird das Leben für sie noch lebenswert sein? Wird es genug Nahrungsmittel und Wasser, gesunde Luft und auskommen-den Lebensraum für die wachsende Weltbevölkerung geben? Wann wird endlich wieder Frieden zwischen allen Menschen sein? Wir alle wissen es nur zu gut: Wenn wir weiter so machen wie bisher und Raubbau an der Schöpfung betreiben, die uns zur Fürsorge anvertraut ist, steuern wir auf eine Klimakatastrophe zu, von deren Ausmaß wir noch keine Vorstellung haben, mit Unwettern, Überschwemmungen, mit Trockenzeiten und Dürre, wie wir sie ja schon erleben.
„Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein.“
Das ist Gottes Wort an den biblischen Abraham, an uns alle, und heute besonders an Euch, liebe K+K.
Diese Worte sagen aus, dass Gott es gut meint mit uns. An der Schwelle von der Kindheit zum Erwachsenwerden, an der Ihr Euch nun befindet, sind das ganz wichtige Worte.
Gerade in unsicheren Zeiten - und es sind unsichere Zeiten, gerade jetzt - braucht es die Zeichen der Zuwendung, des Trostes, der Zuversicht. Segen braucht man gerade dann, wenn die Zukunft unklar ist. Segen braucht man, wenn man aufbricht, wenn Neues kommt.
Ihr merkt, welch große Kräfte und welch wacher Geist in Euch stecken. Ihr spürt die Lust, die Welt zu erobern und Verantwortung zu übernehmen. Ihr nehmt den Geschmack der Freiheit wahr und Ihr wollt Euch ausprobieren. Der Segen bei der Konfirmation soll Euch ermutigen, Euren Kräften zu trauen. In Euch steckt ganz viel Lebensenergie. Gott hat Euch Gesundheit, Klugheit und Kraft gegeben. Gott hat Euch mit vielen Begabungen gesegnet. Gott segnet Euch auch weiterhin. Heute sollt ihr das bei der Konfirmation deutlich wahrnehmen. Gott meint es gut mit Euch!
„Ich will dich segnen“, so lautet der erste Teil des Satzes. – Und weiter heißt es: „und du sollst ein Segen sein“. – Den Segen Gottes kann man nicht für sich behalten. Er will geteilt, will weitergegeben und vermehrt werden. Segen vermehrt sich, wenn man ihn weitergibt, wenn man ihn teilt. Die Welt wartet darauf, dass Ihr teilt, was Ihr an Segen empfangen habt. Eure Talente werden gebraucht. Eure Ideen können der Schöpfung helfen und die Welt besser machen. In einer sich mehr und mehr verändernden Welt werdet gerade Ihr gebraucht. Die Welt braucht Euren Einsatz für mehr Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Ihr werdet noch nicht gleich alles ändern, aber die Richtung werdet Ihr mitbestimmen, ganz gewiss. Die Welt braucht Euren Segen. Auch das soll der Segen bei der Konfirmation bedeuten. Ihr seid die künftigen Verantwortungsträger dieser Gesellschaft. Ihr wachst in die Rolle hinein, die Welt zu gestalten und sie besser zu machen. Dazu habt Ihr von Gott Gesundheit, Kraft und Verstand bekommen. Setzt sie ein, wendet Eure Energie an, legt los mit all Eurer Lebendigkeit. Macht etwas draus! Denn Gott segnet dich. Und du sollst ein Segen sein.
Als Zeichen dafür bekommt Ihr gleich eine Kette geschenkt. Wir sehen sie abgebildet auf der ersten Seite des Gottessdienstblattes. Die Hände sind zum Segen erhoben, eine Geste, wie Ihr sie in unseren Gottesdiensten kennengelernt habt. Die Hände zum Segen erhoben und die Worte dazu. „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“. Amen