Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen habt untereinander beharrliche Liebe; denn »Liebe deckt der Sünden Menge zu«. Seid gastfrei untereinander ohne Murren. Und dienet einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: Wenn jemand redet, rede er’s als Gottes Wort; wenn jemand dient, tue er’s aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Ihm sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. (1. Petrus 4,7-11)
Liebe Gemeinde!
„Selig sind die Frieden stiften“, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, oder „Es segne und behüte dich Gott“, das sind nur drei von sehr vielen Sätzen in der Bibel, die wir gerne hören und nachsprechen.
Liebe Gemeinde!
„Selig sind die Frieden stiften“, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, oder „Es segne und behüte dich Gott“, das sind nur drei von sehr vielen Sätzen in der Bibel, die wir gerne hören und nachsprechen.
Doch die Bibel hält auch andere Sätze bereit, so wie diesen vom Beginn des heutigen Predigttextes: „Es ist gekommen das Ende aller Dinge“. Ich gebe zu: Diesen Satz höre ich nicht so gerne, weil es ein Satz ist, der einem Angst machen kann. Er bringt zum Ausdruck: Mit unserer Welt dauert es nicht mehr lange, ihr Ende ist in Sicht. Und auch das Gefühl, nicht endlos Zeit zu haben und die Befürchtung, Wesentliches im Leben zu verpassen, schwingt in diesem Satz mit.
Es ist schon merkwürdig, wie dieser Satz heute anklingt. In Zeiten, in denen sich die Klimakatastrophe immer mehr zuspitzt, gepaart von politischer Instabilität. In vielen Ländern ist die Demokratie gefährdet. Kriege und Flucht bestimmen das Leben von immer mehr Menschen.
„Es ist gekommen das Ende aller Dinge“. Immer wieder haben solche Sätze wie dieser zu Spekulationen über das bevorstehende Weltenende geführt, aber auch zu Panik und sogar kollektiven Selbstmorden.
„Es ist gekommen das Ende aller Dinge“. So haben das die Gemeinden im römischen Reich erlebt, als sie in den Regierungszeiten der Kaiser Domitian und Trajan Pogromen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Gemeint ist hier ursprünglich das Weltende, das man in der ersten Christenheit als unmittelbar bevorstehend erwartet hatte. Doch das Weltende kam nicht. Diese Erwartung hat getrogen.
Gott allein weiß und bestimmt, wann es ein Ende hat, und die Welt anbricht, in der er allein das Sagen hat.
Ich bin froh, dass wir in dem heutigen Predigttext auch solche Sätze lesen: „Seid besonnen und nüchtern“, d.h. mit anderen Worten: Wenn das Ende aller Dinge kommt, lasst nicht zu, dass dieser Gedanke euch bestimmt und alles, was ihr tut und lasst, sondern lasst euch von Gottes Liebe bestimmen. „Habt untereinander beständige Liebe“.
Es sind drei Stichworte, die das Leben prägen sollen:
1.Stichwort: Lasst euch nicht vom Beten abbringen. Beten heißt zur Ruhe kommen, in die Stille finden und sich von der Liebe beschenken lassen. Nun gibt es aber Menschen, die sagen, das ist doch naiv, das ist doch Weltflucht. Aktives Handeln sei doch jetzt viel, viel wichtiger. Ich finde beides ist wichtig, und zwar je zu seiner Zeit. Die alte mönchische Regel der Benediktiner lautet „ora et labora“, bete und arbeite. Bis heute hat diese Regel nichts an Aktualität verloren. Beides, beten und arbeiten, ist richtig, zu seiner Zeit. Als Jesus einmal zu Gast ist bei den Schwestern Maria und Martha, da gibt sich Martha besondere Mühe, um ihren Gast mit Essen und Trinken zu verwöhnen, während ihre Schwester Maria Jesu zu Füßen sitzt und ihm einfach zuhört. Das erzürnt Martha. Sie beschwert sich heftig darüber bei Jesus. Doch der sagt nur: „Martha, Martha, du machst dir so viel zu tun, ich sehe das, ich respektiere das, aber deine Schwester Maria tut auch das Richtige.
Wer betet, wirft den Anker aus und kann selber für andere zum Halt werden.
2. Stichwort: „In dieser Zeit hört nicht auf zu lieben.“
Wir brauchen Liebe. Ohne sie ist unser Leben nicht denkbar und auch nicht lebenswert. Mit Liebe kann alles gelingen, auch das Widrige im Leben kann mit Liebe in Gutes verwandelt werden.
Dicht gepaart mit der Liebe ist die Vergebung. Erinnern Sie sich noch? Gegen Ende der Corona-Pandemie sagte ein Politiker den Satz: „Wenn das alles vorbei ist, werden wir alle uns viel zu verzeihen (vergeben) haben.“
Fehler passieren immer wieder. Auch mir. Wir versagen, wir kränken und verletzten einander, obwohl wir das nicht wollen. Da brauchen wir die Liebe, die die Fehler nicht aufrechnet, sondern einen Neuanfang möglich macht.
Wir brauchen Liebe. Ohne sie ist unser Leben nicht denkbar und auch nicht lebenswert. Mit Liebe kann alles gelingen, auch das Widrige im Leben kann mit Liebe in Gutes verwandelt werden.
Dicht gepaart mit der Liebe ist die Vergebung. Erinnern Sie sich noch? Gegen Ende der Corona-Pandemie sagte ein Politiker den Satz: „Wenn das alles vorbei ist, werden wir alle uns viel zu verzeihen (vergeben) haben.“
Fehler passieren immer wieder. Auch mir. Wir versagen, wir kränken und verletzten einander, obwohl wir das nicht wollen. Da brauchen wir die Liebe, die die Fehler nicht aufrechnet, sondern einen Neuanfang möglich macht.
3. Stichwort: „Dient einander ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat". In bedrängenden Zeiten kommt es vor allem darauf an, dass Menschen etwas tun. „Gaben gibt es viele, Liebe vereint“ heißt es in dem Lied, das wir gleich singen werden. Es muss nicht Großes oder Großartiges sein: Jemand kocht eine Suppe, oder backt einen Kuchen, hilft jemandem in verzweifelter Lage, hört einfach nur zu, oder organisiert Hilfe, jede und jeder mit der Gabe, die Gott schenkt…
Ach ja, auch die Gastfreundlichkeit sollten wir nicht vergessen…
Und jetzt noch zu dem Schlusssatz: In allen Dingen soll Gott gepriesen werden“. Wenn also das Ende der Dinge gekommen ist, dann lasst nicht zu, dass das euer Leben bestimmt. Gebt Gott die Ehre.
Das hat die Gemeinde in Kleinasien gehört damals in bedrängender Zeit im römischen Reich. Hört nicht auf zu beten, hört nicht auf zu lieben, dient einander mit den Gaben, die Gott euch geschenkt hat.
Daran sollten auch wir uns ein Beispiel nehmen.
Daran sollten auch wir uns ein Beispiel nehmen.
Amen