Nikolaus

Tue, 06 Dec 2022 11:16:40 +0000 von Horst Seivert

Heute ist Nikolaus. Ihn hat es wirklich gegeben. Er war Bischof, wo er im frühen 4. Jahrhundert in Myra, einer antiken Stadt in der Türkei lebte und wirkte. 

Von eben diesem historischen Nikolaus ist überliefert, dass er damals sein ganzes geerbtes Vermögen einfach an die armen Menschen verteilen ließ. Als Bischof wollte er keine Reichtümer um sich horten. Er befürchtete, durch diesen Reichtum die Glaubwürdigkeit zu verlieren. Deshalb tat er Gutes damit, vor allem half er den verarmten Familien und besonders Kindern. 

Und das genügte, um unzählige Legenden in die Welt zu bringen. Fortan wurde Nikolaus als Wundertäter verehrt, übrigens von Katkoliken, Protestanten und Orthodoxen gleichermaßen. Sein ganzes Vermögen hat Bischof Nikolaus verschenkt – und das erklärt, warum heute zum Nikolaustag noch immer Geschenke gemacht werden.

Martin Luther fand, dass Geschenke an Weihnachten viel besser passen. Darum feiern wir ja Jesu Geburt, Gottes großes Geschenk an die Welt. So löste das Christkind den Nikolaus ab.

Viel interessanter ist aber die Frage, warum für die Süßigkeiten ausgerechnet Schuhe vor die Tür gestellt werden sollen. Es gibt mehrere Erklärungsversuche, die das Geheimnis lüften sollen: Folgt man den älteren Kirchenvätern, dann gilt der Schuh als Symbol für das Schiff, von dem Nikolaus einst auf wundersame Weise Korn erhielt, mit dem er die Notleidenden in seiner Heimatstadt Myra beschenkte.

Naheliegender ist allerdings eine andere Erklärung: Bischof Nikolaus kam aus dem Orient, und bei Orientalen gehört es zum guten Ton, die Schuhe vor der Tür abzustellen. Wenn wir zu Nikolaus also die Schuhe vor die Tür stellen, dann machen wir das nicht nur, um ein paar Geschenke zu bekommen; zugleich würdigen wir damit auch die Herkunft des Nikolaus, dem türkischen Vorläufer des Weihnachtsmanns. 
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