Gottesdienst zur Begrüßung der neuen Konfirmanden am 12.9.2021 - Pastor Seivert

Sun, 12 Sep 2021 10:37:17 +0000 von Horst Seivert

15. Sonntag nach Trinitatis
Evangelium: Matthäus 6,25-34
Wochenspruch: "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch."  (1. Petrus 5,7)

Liebe Gemeinde, ganz besonders liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden!
 
Armbänder haben im Laufe des Lebens eine wichtige Bedeutung in unterschiedlichen Situationen. 
 
Das erste Armband bekommen Kinder unmittelbar nach der Geburt im Krankenhaus. Bei Euch, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden war das vermutlich auch so. Auf diesem Bändchen ist der Name zu lesen, das Geburtsdatum und auch das Gewicht des Säuglings. Ein hellblaues Armband für Jungen, ein rosa Band für Mädchen. Bis zur Entlassung im Krankenhaus wird dieses Armband nicht abgenommen. Das Kind darf nicht verwechselt werden. Noch ist es neugeboren, so neu, dass es nach Aussehen, Stimme oder anderen Merkmalen trotz seiner Einzigartigkeit noch nicht unverwechselbar ist. Das Armband ist ein Erkennungsmerkmal, ein Schutz vor Verwechslung, ein kleines Zeichen mit großer Bedeutung.
 
Später bekommen Kinder in manchen Familien schon zur Taufe ein Armband aus Gold oder Silber, auf dem der Name eingraviert ist. Es kann eines der ersten Schmuckstücke sein – von der Patentante vielleicht. 
Manchmal schenken Jugendliche sich solche Armbänder, tragen sichtbar den Namen des Freundes oder der Freundin als Zeichen ihrer Verbundenheit, als Erinnerungszeichen oder um aneinander zu denken.
 
Das meistgetragene Armband von Männern und Frauen ist wohl die Armbanduhr, wobei viele Jüngere die Uhr gar nicht mehr tragen. Wenn sie wissen wollen, wie spät es ist, schauen sie auf ihr Handy. Jedenfalls:  Der Blick auf die Uhr gibt Sicherheit in der Tagestruktur und hilft uns, pünktlich zu sein. Eine Armbanduhr ist sinnvoll und praktisch und außerdem noch ein Schmuckstück.
 
Seit einiger Zeit sind unter Jugendlichen, aber auch manchen Erwachsenen Armbänder anderer Art modern: Freundschaftsbänder – handgeknüpft oder gewebt. Einige Fäden werden in bestimmter Art und Weise miteinander fest verknotet. Das braucht Zeit, Geduld und Kraft.  Mit ausgewählter Farbzusammenstellung und etwas Geschick entstehen tolle Muster und hübsche Armbänder, nicht teuer und trotzdem wertvoll.  Solche Bänder werden oft verschenkt. Manche tragen eine ganze Sammlung am Handgelenk und können genau sagen, welches von wem ist. Ein Zeichen der Freundschaft. Wer so ein Band für den anderen knüpft, ist in Gedanken beim ihm, knüpft sozusagen Zeit, Wünsche und gute Gedanken mit hinein. Wer es trägt, weiß es zu schätzen, wird an den Schenkenden erinnert, es ist ein sichtbares Zeichen für Verbundenheit.
 
Die Konfirmandenzeit beginnt für euch, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden.  Ein solches geknüpfte Band mag zeichenhaft dafür stehen und uns begleiten und im Laufe der Konfirmandenzeit weitergeknüpft werden.
Vieles werden wir miteinander verknüpfen – alte und neue Freundschaften z.B. Denn, viele von euch, denke ich, kennen sich schon gut untereinander, andere weniger. Der Konfirmandenunterricht bietet auch die Chance, neue Freundschaften zu knüpfen.  Dabei ist jeder von euch wie ein Faden mit einer ganz eigenen Lebensgeschichte, jeder und jede von euch ist einzigartig und einmalig, ein unverwechsel-bares Unikat eben.
Und dann sind da die Fäden der biblischen Geschichten, die mit unserer eigenen Geschichte verknüpft werden wollen. Ebenso auch die Fäden der älteren und neueren Kirchengeschichte, die wir kennen lernen wollen.
Begegnungen werden stattfinden hier in der Kirche und drüben im Gemeindehaus zwischen unterschiedlichen Menschen bei Gottesdiensten, Andachten und verschiedenen Veranstaltungen.  Es wird immer wieder die Möglichkeit geben, aufeinander zuzugehen, ins Gespräch miteinander zu kommen, voneinander zu lernen und aufeinander zu hören, miteinander zu feiern.
Ich bin gespannt, was für ein Muster sich im Lauf der Zeit dabei entwickeln wird, was da alles hinein geflochten wird in das Freundschaftsband an Erlebnissen, Gedanken und Erkenntnissen.
 
Ihr habt heute ein Freundschaftsbändchen geschenkt bekommen zur Erinnerung an diesen Gottesdienst, als Begleiter durch die bevorstehende Zeit, als Ermutigung, Freundschaften miteinander zu schließen, auch die Freundschaft mit Gott und mit Jesus Christus – in der Feier des Gottesdienstes, im Gebet und im Alltag.
Dieses Freundschaftsband ist auch ein Symbol, ein Zeichen dafür, dass Gott euer und unser Freund sein möchte, der zu uns hält in guten und in schweren Zeiten, der uns hilft und Mut macht, auf den wir uns immer verlassen können, mit dem wir zu jeder Tages - und Nachtzeit verbunden sein können im Gebet.
„Alle eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für euch.“ Amen
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