Musik zu Beginn
Begrüßung:
Im Namen…Herzlich willkommen zum 1. Gottesdienst in 2025. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes, friedvolles und gutes neues Jahr! Die Jahreslosung lautet: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Es ist ein Satz aus dem 1. Thessalonicherbrief, der uns belgeiten wird.
Wir bedanken uns mit diesem Gottesdienst und dem anschließenden Neujahrsempfang – wie jedes Jahr - für Ihre zahlreiche Mittarbeit, für Geldspenden und sonstige Hilfe, ohne die unsere Kirchengemeinde nicht so lebendig wäre, wie sie immer noch ist.
Wir beginnen mit dem gemeinsamen Gesang. Aus dem Lied 65 singen wir die Verse 1-3+7. Ich wünsche uns einen gesegneten Abend!
65,1-3+7
740 (Psalm im Wechsel)
Ehr sei…Kyrie…Allein…Gebet
Treuer Gott, in deinem Namen gehen wir in dieses neue Jahr. Im Vertrauen auf deine Güte wollen wir es als geschenkte Zeit nehmen und sie nutzen, das Gute und Notwendige zu erkennen und es dann zu tun. Mach uns tüchtig und sensibel zum Dienst an dieser Welt, an deinen Geschöpfen in der Nähe und Ferne. Nimm weg, was uns lähmt und verdrossen macht. Erfülle uns mit deinem Geist, der uns tröstet und aufrichtet in alle Ewigkeit. Lass dieses Jahr ein Jahr werden, in dem wir Gutes erleben und zu Gutem beitragen durch Jesus Christus, unseren Herrn und Heiland, der mit dir lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Chor
Lesung: 1. Thessalonicher 5
„Brüder und Schwestern, wir bitten euch:
Weist die Unordentlichen zurecht, tröstet die Kleinmütigen, tragt die Schwachen, seid geduldig gegen jedermann. Seht zu, dass keiner dem andern Böses mit Bösem vergelte, sondern bemüht euch vielmehr darum, einander und allen anderen Gutes zu tun. Seid allezeit fröhlich, betet ohne Unterlass, seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes. Missachtet die prophetische Rede nicht. Prüft alles, und das Gute behaltet.
Er aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt, untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus“.
Credo
1942 hat Dietrich Bonhoeffer einige Sätze aufgeschrieben. Er wollte für sich selber festhalten, warum ihm in düsterer Zeit der Glaube an Gott Halt gibt. Die einfachen Worte, die er dafür fand, haben den Weg in die Welt genommen und seither Ungezählte berührt und angesprochen. Sie tun es bis heute:
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
94 (FT)
Predigt
„Prüft alles und behaltet das Gute.“ 1. Thes. 5,21
So lautet die biblische Losung für das neue Jahr. Was es uns bringen wird? Einiges steht schon fest - ich persönlich habe in meinen Kalender schon viele Termine eingetragen, manches erahnen wir, das meiste aber wissen wir nicht. Wir wissen nicht, wie unser privates Leben, geschweige denn, wie das weltpolitische Geschehen werden wird. Wir hoffen natürlich, dass uns vieles gelingt und gut wird, wissen aber zugleich, dass nicht alles, was uns in dieser Welt und in diesem Jahr begegnet, immer gut ist. Also braucht es neben Mut und Neugierde auch Besonnenheit und einen klugen Blick, der Gut und Böse unterscheiden kann.
Wir leben in einer Zeit der Informationsflut, in der uns täglich, ja stündlich, minütlich unzählige Nachrichten, Meinungen und Ratschläge begegnen. Immer öfter müssen wir prüfen, ob etwas wahr ist oder nicht, prüfen, wem wir vertrauen können und wem nicht.
Darum ist der Rat des Apostel Paulus wichtig: „Prüft alles“. In allen Bereichen unseres Lebens sollen wir sorgfältig hinschauen: In unseren Beziehungen, bei der Arbeit, im Bereich der Werte, die wichtig sind in unserem Zusammenleben und auch in unserem Glauben. Paulus fordert uns auf, nicht allem blind zu folgen, sondern, alles, was uns begegnet, durch unser Herz und unseren Verstand zu filtern.
Da gibt es bestimmt Erfahrungen im letzten Jahr, auf die wir lieber nicht so genau hinschauen möchten. Da hat etwas wehgetan, wir haben Fehler gemacht, es gab Ängste und Sorgen, Gewalt und Verluste… Das alles sollen wir anschauen, prüfen und am besten abgeben, es Gott hinlegen. Er kann und wird es für uns tragen. Das hat er uns zugesagt. Wenn wir etwas falsch gemacht haben, dann wird er uns das nicht anrechnen, sondern es uns vergeben. Wir können darum bitten und beten.
Und dann gibt es eine zweite Anweisung: „Behaltet das Gute“.
Doch, was ist das Gute, das wir behalten sollen? Ist es etwas, das wir immer wieder miteinander besprechen müssen, um uns dann auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen? Was ist das Gute?
Als Christinnen und Christen sind wir da in einer etwas anderen Situation. Uns ist die Bibel als Leitfaden für das Gute in die Hand gegeben. Die Zehn Gebote zum Beispiel geben uns eine klare Orientierung, was gut ist oder zumindest: was auf keinen Fall gut ist.
Und der Prophet Micha löst die Frage nach dem Guten einmal ganz einfach: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert: nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor Gott.“ (Mi 6,8).
Was das jeweils heißt, das ist nicht im Detail gesagt und vorgeschrieben. Es ist unsere Aufgabe, das herauszufinden und immer wieder miteinander auszuhandeln. Die Bibel ist voller Beispiele, was es heißt Gutes zu tun und Liebe zu üben: Hungrige speisen, Kranke besuchen, Fremde beherbergen, nach einem Streit vergeben. Unser Herz weiß meist, was es heißt, Gutes zu tun und Liebe zu üben. Das kann unser Kompass sein für das neue Jahr.
Wir sollen uns nicht von den negativen Seiten des Lebens überwältigen lassen. Stattdessen sollen wir in der Lage sein, das Gute zu erkennen, auch wenn es manchmal verborgen oder klein erscheint.
Leider ist das Gute oft nicht das Lauteste oder Auffälligste. Das Gute erfordert einen wachen Blick. Und manchmal auch Mut. Es erfordert, dass wir uns für das Richtige einsetzen, auch wenn es unbequem ist. Es bedeutet, dass wir uns nicht von der negativen Stimmung anstecken lassen, sondern das Gute festhalten, auch wenn es uns schwerfällt.
Prüfen bedeutet mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. So vieles ist heute im Wandel. In der Gesellschaft, in der Weltpolitik. Aber auch in der Kirche bis hin in unsere Gemeinden. Vieles verändert sich, die Gemeinden werden kleiner, müssen zusammengelegt werden. Man wird sich von dem einen oder anderen kirchlichen Gebäude trennen müssen. Ja, und höchstwahrscheinlich wohnt der künftige Pastor, oder die Pastorin ab 2026 dann nicht mehr im Holtorfer Pfarrhaus, sondern kommt von wo anders her, um die Gemeinde zu betreuen… wir wissen das heute noch nicht so genau.
Prüft alles, sagt Paulus, und behaltet das Gute. Ja, das will alles sorgfältig miteinander bedacht und vorbereitet werden.
Prüft alles und behaltet das Gute. Verschließt euer Herz nicht. Und wenn wir das Gute gefunden haben, dann sollen wir es festhalten, bewahren und in die Welt hinaustragen.
Möge Gott uns die Weisheit geben, in allem das Gute zu erkennen und die Kraft, es in unserem Leben zu bewahren. Amen.
172 (FT)
Mitteilungen
Chor
Fürbitten:
Lebendiger Gott, unsere Zeit steht in deinen Händen. Danke, dass Du unsere Anfänge segnest und uns begleitest. Deine Güte hat kein Ende. Du hast uns zum Guten hingedacht und geschaffen. Wir legen dir uns und unsere Welt ans Herz. Die, die Glück haben und Gutes erfahren, und die, die wenig Chancen auf ein gutes Leben haben. Nimm dich ihrer an.
Gib denen, die den Lauf der Welt beeinflussen, Gedanken, Worte und Taten, die ernsthaft den Frieden suchen, damit die vom Krieg und Terror Geplagten aufatmen können. Deine Treue beschütze die Menschen in den Krisengebieten der Welt, die auf Bewahrung hoffen und sich nach Frieden sehnen. Nimm dich ihrer an.
Wir danken dir, dass wir immer noch in einem offenen, demokratischen Land miteinander leben können. Stärke das Zutrauen in uns selbst, dass wir etwas tun können für Gemeinsamkeit und Zusammenhalt, dass wir miteinander reden und streiten und mit Konflikten leben können. Nimm dich unserer an. Amen
171
Was uns persönlich bewegt, legen wir ab in die Worte, die Jesus uns zu beten beigebracht hat… Vaterunser, Segen
Der Segen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes komme über euch und bleibe beim euch, jetzt und allezeit. Amen
Chor
Musik zur Überleitung