Andacht in der Tageszeitung "Die Harke" am 26.11.2022 von Herrn Pastor Horst Seivert

Fri, 25 Nov 2022 08:25:29 +0000 von Horst Seivert

Advent ist die Zeit der Lichter    

Viele Menschen bei uns können sich die Adventszeit ohne Adventskranz gar nicht vorstellen. Aber einen Adventskranz gibt es noch nicht so lange, wie viele meinen. Die Idee kommt aus der Stadt Hamburg.                      Dort gab es vor 180 Jahren viele Kinder, die keine Eltern hatten. Sie mussten auf den Straßen betteln, um leben zu können. 

Damals lebte in Hamburg Johann Hinrich Wichern, ein Pastor, der sich um diese armen Kinder kümmerte. In einem großen Haus durften sie bei ihm wohnen und er gab ihnen zu essen.  Den Jugendlichen half er, einen Beruf zu erlernen, damit sie später ihr eigenes Geld verdienen konnten und nicht mehr betteln mussten.
 
Herr Wichern wollte den Kindern zeigen, dass Gott alle Menschen liebhat und dass er Jesus in die Welt gesandt hat. In der Adventszeit versammelte er jeden Abend die Kinder in dem größten Raum, den sie hatten. Er erzählte ihnen von Gott und von Jesus und dass die Christen an Weihnachten den Geburtstag von Jesus feiern.  Dabei sangen sie viele Lieder. 
 
Die Kinder, die oft traurig waren, weil sie keine Eltern mehr hatten, sollten ein wenig froher werden, in ihren Herzen sollte es heller werden. Deshalb ließ der Pastor einen Holzreifen mit vierundzwanzig Kerzen an die Decke des Saales hängen. Jeden Tag, wenn sie gemeinsam sangen und beteten, wurde eine Kerze angezündet. So wurde es an den dunklen Abenden im Saal immer heller, je näher das Weihnachtsfest kam. An Weihnachten brannten alle Kerzen. Später wurden dann daraus vier Lichter, eines für jede Woche im Advent.
 
Nacheinander zünden auch wir die Kerzen an und warten voller Hoffnung, voller Freude und Liebe auf das Kind im Stall. Gott hält sein Versprechen. Er vergisst uns nicht. Lasst uns ihm vertrauen hier und überall.         
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