Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden
Lesung am Sonntag Lätare: Johannes 6,47-51
Lesung am Sonntag Lätare: Johannes 6,47-51
Liebe Gemeinde!
Es ist eine schöne Tradition in unserer Kirche, dass es sowohl zur Taufe als auch zur Konfirmation und zur Trauung Bibelworte gibt. Früher wurden zu diesen Gelegenheiten diese Bibelworte vom Pastor ausgesucht. Vermutlich war das bei Euren Großeltern so, liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Heute dürfen die Eltern den Taufspruch für ihr Kind aussuchen und auch die Konfirmanden ihren Konfirmationsspruch, einen Vers, der ihnen gut gefällt, mit dem sie Hoffnung verknüpfen, ein Lebensbegleiter in guten wie in schlechten Zeiten.
Ja, die Bibel hat uns auch heute noch viel zu sagen und zu geben. Wir lesen und hören in ihr von Menschen, denen Gott geholfen hat, die geheilt, oder getröstet wurden. Zu allen Zeiten haben Menschen in den Worten aus der Bibel Hilfe und Orientierung gefunden. Das ist heute immer noch so. Besonders in Zeiten wie diesen. Da bekommen Worte wie sie in den Seligpreisungen beispielsweise stehen, eine besondere Aktualität: „Selig sind die Frieden stiften, denn sie sollen Gottes Kinder heißen“, oder „selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“
Frieden, Trost und Barmherzigkeit sind gefragter denn je in diesen Zeiten. Der Weltfriede ist gefährdeter denn je, viele Menschen haben Angst vor einem 3. Weltkrieg und brauchen Trost. Tausende, ja Millionen Ukrainer sind bereits vor dem brutalen Krieg geflüchtet. Sie brauchen Hilfe, sie brauchen unsere Barmherzigkeit.
Die Bibel ist bis heute das Buch des Lebens. In ihr spricht Gott zu uns. Jesus sagt von sich: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.“ So hörten wir es in der Lesung für den heutigen Sonntag.
Ich verstehe das so: Der Mensch lebt nicht nur vom essbaren, gebackenen Brot und den anderen Nahrungsmitteln allein. Nicht nur unser Körper braucht Nahrung, sondern auch unsere Seele. Und das ist das, wonach wir uns sehnen. Es ist die Sehnsucht nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Angenommensein. Das ist das Brot des Lebens, das Gott uns gibt. Es ist die Liebe, die er uns schenkt, und die wir weiter schenken sollen. So wie es die Bibel sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“
Wer nur sich selbst liebt, verkümmert. Den anderen, oder die anderen zu lieben, vor allem die, mit denen wir Schwierigkeiten haben, das fällt nicht leicht, aber genau diese Liebe schafft Leben, ewiges Leben, wie die Bibel sagt.
Dafür will Gott uns stark machen. In einer friedlosen Welt, wie wir sie gerade erleben, in der Lüge, Gewalt, massenhafte Vertreibung und damit unglaubliches Leid für so viele Menschen einhergeht, nimmt Gott uns mit auf den Weg der Liebe und des Friedens.
„Gott mache uns zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst, dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt, dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht, dass ich ein Licht anzünde, wo die Finsternis regiert…“
Die Konfirmandinnen und Konfirmanden haben ihren Konfirmationsspruch ausgesucht. Darüber haben sie nachgedacht, was der für sie bedeuten könnte und sie haben ein Bild gemalt und ihre Konfirmationskerze gestaltet, die auf dem Altar stehen. Und: Ich habe sie am Freitag gebeten, einige Fragen als Rückblick auf die Konfirmandenzeit zu beantworten. Z.B. die Frage, was sie denn aus den vielen Gottessdiensten, die sie besucht haben, mitgenommen haben für sich. Eine schreibt: „Aus dem Gottesdienst nehme ich für mich mit, dass ich nun mehr über Gott weiß und nie aufgeben sollte.“ Oder ein anderer: „Ich nehme mit, dass es vor allem in schweren Zeiten wichtig ist, zusammen zu halten und an Gott zu glauben.“ Schließlich eine dritte Antwort: „Es ist ok Fehler zu machen. Es kann nicht immer alles klappen, aber Gott gibt keinen auf.“
Amen
Wir hören und sehen jetzt die Vorstellung der Konfirmanden.