Predigt zu Psalm 103,2
Liebe Gemeinde!
Liebe Gemeinde!
Bestimmt ist es Ihnen auch schon mal passiert, dass Sie etwas vergessen haben.
Ein Wort, einen Namen, oder den wichtigen Termin, das Geschenk, den Geburtstag, einfach vergessen. Im Alltag geschieht das recht schnell, dass wir etwas vergessen. Das Psalmwort, das wie ein leuchtender Stern über diesem Sonntag und auch als Wochenspruch über der neuen Woche steht, erinnert uns daran, nicht zu vergessen, worauf es in unserem Leben wirklich ankommt, vor allen das Gute nicht zu vergessen, welches wir erfahren haben, das uns geschenkt wurde:
„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Ein Wort, einen Namen, oder den wichtigen Termin, das Geschenk, den Geburtstag, einfach vergessen. Im Alltag geschieht das recht schnell, dass wir etwas vergessen. Das Psalmwort, das wie ein leuchtender Stern über diesem Sonntag und auch als Wochenspruch über der neuen Woche steht, erinnert uns daran, nicht zu vergessen, worauf es in unserem Leben wirklich ankommt, vor allen das Gute nicht zu vergessen, welches wir erfahren haben, das uns geschenkt wurde:
„Lobe den Herrn, meine Seele und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Das Evangelium dieses Sonntages (Luk.17,11-19) führt uns vor Augen, wie schnell wir Menschen offenbar vergessen. Nur einer von den zehn Geheilten findet den Weg zurück, um sich bei Gott zu bedanken. Die anderen haben es vergessen, oder sehen es als selbstverständlich an, dass sie geheilt wurden.
Wir Menschen sind vergesslich. Manchmal ist es gut, etwas zu vergessen vor allem dann, wenn es uns belastet. Vergiss es, sagen wir dann. Manchmal aber brauchen wir die Ermahnung, eben nicht zu vergessen.
Was macht man am besten gegen seine Vergesslichkeit? Man macht sich zum Beispiel einen Knoten im Taschentuch. Doch, ich denke das kennen nur noch die älteren unter uns aus den Zeiten, wo man das Haus nicht ohne ein frisch gebügeltes Stofftaschentuch verließ. Da half es tatsächlich, sich einen Knoten gegen das Vergessen in sein Taschentuch zu machen. Heute gibt es dank der Technik auch andere Gedächtnis-stützen. Z.B. das Mobiltelefon, auch Handy genannt. Wenn man sich den Termin einträgt, dann wird man daran erinnert. Zum anderen kann man sicherlich andere Menschen um Unterstützung bitten: „Du, sei so lieb und erinnere mich daran, dass…“. Es gibt auch die Möglichkeit, sich wichtige Dinge aufzuschreiben. Erinnerungszettel prägen unseren Alltag: In manchen Küchen hängen Magnettafeln mit Notizzetteln. Einkaufszettel werden geschrieben. So genannte To-do-Listen liegen überall herum als Erinnerung für das, was am Tag noch zu erledigen ist. Der Besuch der Tante im Krankenhaus, der dringende Anruf…
Immer wieder brauchen wir Menschen Hilfen, um nicht zu vergessen.
Was hilft? Psalm 103 macht deutlich, dass gegen das Vergessen das Loben, d.h. das Danken hilft. Vergiss nicht, was Gott dir Gutes getan hat. Danke ihm, lobe seinen Namen!
Es gibt gewiss für jeden und jede von uns eine ganze Menge, wofür wir dankbar sein können. Trotz aller Probleme, die wir haben und die sich zurzeit häufen: Energieknappheit, die Sorge, wie wir über den Winter kommen werden bei der möglichen Gasknappheit und den steigenden Preisen, der Krieg in der Ukraine, die Coronapandemie, von der noch keiner weiß, wie sie sich weiter entwickeln wird… Dennoch, es geht vielen von uns noch gut, verglichen mit anderen Menschen auf der Welt. Wir leben in Freiheit, es gibt den uneingeschränkten Zugang zur Bildung, ein gutes soziales Netz, das die Menschen auffängt. Viele haben eine Familie, Kinder, Enkelkinder. Wenn das kein Grund ist, dankbar zu sein.
„Lobe den Herrn, meine Seele…“
Vielleicht fangen wir, gerade weil wir so vergesslich sind, damit an und schreiben es uns auf. Als Erinnerungshilfe. Es ist eine menschliche Grundkonstante, dass wir schnell vergessen. Das ist nicht erst im Alter so. Doch das Gedächtnis lässt sich wohl auch ein bisschen trainieren. Das Gedächtnis-training soll helfen, dass sich die Vergesslichkeit in Grenzen hält. „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat.“ Wir Menschen benötigen den Impuls, die Aufforderung von außen, sonst geht es uns so wie den neun Geheilten in der heutigen Lesung aus der Bibel. Sie gehen über zur Tagesordnung, als sei ihre Heilung das Normalste von der Welt, ja so als hätte es ihnen sogar zugestanden.
Wer sich in Erinnerung ruft, welchen Grund er hat, Gott zu loben, der wird in seiner Seele spüren, wie sehr das Lob Gottes seiner Seele selbst Stärke und Flügel verleiht, wie das mit dem Lob auch in anderen Zusammenhängen ist. Wie das Lob des Lehrers, des Vorgesetzen, des Partners, der Eltern, der Kinder wirkt, wird hoffentlich jeder schon am eigenen Leib erfahren haben. Es wirkt nämlich äußerst wohltuend, beflügelnd, befreiend. Es stärkt die Beziehung zueinander.
Also: fangen wir gleich damit an! Amen