Für jeden Sonntag im Monat Januar gibt es eine Andacht aus den Gemeinden der Region Nord. Für Sonntag, 10.1.21 hat Herr Pastor Seivert die Andacht geschrieben.
Liebe Gemeinde!
Die Jahreslosung für das angefangene Jahr lautet: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36)
Auch heute soll uns das Thema der Barmherzigkeit beschäftigen. Wir lesen dazu die wohl wichtigste Geschichte aus dem Neuen Testament – das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37) und sehen uns ein Bild an.
Haben Sie die hier dargestellte Geschichte erkannt? Genau, es handelt sich um das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Gemalt hat dieses Bild Paula Modersohn-Becker im Jahre 1907. Paula Modersohn-Becker zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Porträts, Selbstbildnisse, aber auch Landschaftsbilder gehören zu ihrem Werk. Als Frau wie als Künstlerin ging sie eigene Wege.
Geboren wurde sie 1876 in Dresden. Ihr Vater war Ingenieur, ihre Mutter entstammte einem thüringischen Adelsgeschlecht. Sie hat sich später zeitweise in Paris und in dem kleinen Worpswede bei Bremen aufgehalten, wo sie 1907 gestorben ist. Von der Worpsweder Landschaft und dem Teufelsmoor war sie tief beeindruckt und auch von der Künstlerkolonie, die sich dort ansässig gemacht hatte. Beeindruckende Bilder sind entstanden. Aus vielen von ihnen spricht eine Sympathie für den Menschen.
Auf dem Bild „Barmherziger Samariter“ zeigt sich das darin, dass die mitmenschliche Tat in dem Mittelpunkt steht. Die Szene spielt nicht in der Vergangenheit, sondern erinnert an Darstellungen des ländlichen Lebens ihrer Zeit.
Kaum eine andere Geschichte ist so bekannt wie diese. Da wird einer ausgeraubt und brutal zusammengeschlagen. Das geschieht auf einer belebten Straße. Menschen gehen dort vorbei. Auch ein Priester und ein Levit. Sie, die sie es besser wissen müssten, gehen an dem Mann vorbei, der halbtot liegen bleibt. Ihr Herz ist zu. Vielleicht haben sie es eilig oder fürchten selbst unter die Räuber zu fallen, wenn sie stehen bleiben, oder sie fürchten sich zu verunreinigen, wenn sie den Mann berühren. Die beiden hatten sicher irgendwelche Gründe, nicht stehen zu bleiben. Aber diese Gründe konnten ihr Verhalten nicht rechtfertigen. Jesus stellt die beiden als Menschen dar, die das Gebot der Nächstenliebe missachten.
Erst der Samariter, ein Fremder, tut, was in dieser Situation gefordert ist. Er unterbricht seine Reise, leistet erste Hilfe und dann gibt er den Mann in der Herberge ab, wo ihm weitergeholfen wird.
Hilfe, Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit hat auch Paula Modersohn-Becker in ihrem Bild ins Zentrum gerückt. Mitten im Bild sieht man, wie der eine dem andern hilft. Von Gewalt ist nichts mehr zu sehen. Fast friedlich sieht es aus. Der Ort, an dem diese Barmherzigkeit geschieht, ist fast wie eine Insel gestaltet. Wie ein geschützter Bereich, aus dem alles Störende ferngehalten wird. Rechts blüht sogar eine dunkelgelbe Blume. Und dann ist da noch ein Baum, der rote Früchte trägt. Bäume werden meistens älter als Menschen. Sie überdauern Generationen. Trägt ein Baum Früchte, dann können Menschen sich davon ernähren.
Die Geschichte vom barmherzigen Samariter ist für Paula Modersohn-Becker offensichtlich so etwas wie ein Baum.
Wie viele Generationen hat diese Geschichte überdauert? Wie vielen ist sie Nahrung geworden?
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36) Wo Barmherzigkeit geschieht, ist Gott am Werk. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter lässt sich in einem einzigen Satz ausdrücken: Gott ist barmherzig, der Mensch kann es werden!
Machen wir es wie P. Modersohn-Becker: Lassen wir diese Geschichte nicht links liegen, rücken wir sie ins Zentrum. Nehmen wir den Impuls auf und hören wir, wie Jesus spricht: „Gehe hin und tue desgleichen!“ und „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Amen.
Liebe Gemeinde!
Die Jahreslosung für das angefangene Jahr lautet: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36)
Auch heute soll uns das Thema der Barmherzigkeit beschäftigen. Wir lesen dazu die wohl wichtigste Geschichte aus dem Neuen Testament – das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10, 25-37) und sehen uns ein Bild an.
Haben Sie die hier dargestellte Geschichte erkannt? Genau, es handelt sich um das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Gemalt hat dieses Bild Paula Modersohn-Becker im Jahre 1907. Paula Modersohn-Becker zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Porträts, Selbstbildnisse, aber auch Landschaftsbilder gehören zu ihrem Werk. Als Frau wie als Künstlerin ging sie eigene Wege.
Geboren wurde sie 1876 in Dresden. Ihr Vater war Ingenieur, ihre Mutter entstammte einem thüringischen Adelsgeschlecht. Sie hat sich später zeitweise in Paris und in dem kleinen Worpswede bei Bremen aufgehalten, wo sie 1907 gestorben ist. Von der Worpsweder Landschaft und dem Teufelsmoor war sie tief beeindruckt und auch von der Künstlerkolonie, die sich dort ansässig gemacht hatte. Beeindruckende Bilder sind entstanden. Aus vielen von ihnen spricht eine Sympathie für den Menschen.
Auf dem Bild „Barmherziger Samariter“ zeigt sich das darin, dass die mitmenschliche Tat in dem Mittelpunkt steht. Die Szene spielt nicht in der Vergangenheit, sondern erinnert an Darstellungen des ländlichen Lebens ihrer Zeit.
Kaum eine andere Geschichte ist so bekannt wie diese. Da wird einer ausgeraubt und brutal zusammengeschlagen. Das geschieht auf einer belebten Straße. Menschen gehen dort vorbei. Auch ein Priester und ein Levit. Sie, die sie es besser wissen müssten, gehen an dem Mann vorbei, der halbtot liegen bleibt. Ihr Herz ist zu. Vielleicht haben sie es eilig oder fürchten selbst unter die Räuber zu fallen, wenn sie stehen bleiben, oder sie fürchten sich zu verunreinigen, wenn sie den Mann berühren. Die beiden hatten sicher irgendwelche Gründe, nicht stehen zu bleiben. Aber diese Gründe konnten ihr Verhalten nicht rechtfertigen. Jesus stellt die beiden als Menschen dar, die das Gebot der Nächstenliebe missachten.
Erst der Samariter, ein Fremder, tut, was in dieser Situation gefordert ist. Er unterbricht seine Reise, leistet erste Hilfe und dann gibt er den Mann in der Herberge ab, wo ihm weitergeholfen wird.
Hilfe, Mitmenschlichkeit und Barmherzigkeit hat auch Paula Modersohn-Becker in ihrem Bild ins Zentrum gerückt. Mitten im Bild sieht man, wie der eine dem andern hilft. Von Gewalt ist nichts mehr zu sehen. Fast friedlich sieht es aus. Der Ort, an dem diese Barmherzigkeit geschieht, ist fast wie eine Insel gestaltet. Wie ein geschützter Bereich, aus dem alles Störende ferngehalten wird. Rechts blüht sogar eine dunkelgelbe Blume. Und dann ist da noch ein Baum, der rote Früchte trägt. Bäume werden meistens älter als Menschen. Sie überdauern Generationen. Trägt ein Baum Früchte, dann können Menschen sich davon ernähren.
Die Geschichte vom barmherzigen Samariter ist für Paula Modersohn-Becker offensichtlich so etwas wie ein Baum.
Wie viele Generationen hat diese Geschichte überdauert? Wie vielen ist sie Nahrung geworden?
„Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ (Lukas 6,36) Wo Barmherzigkeit geschieht, ist Gott am Werk. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter lässt sich in einem einzigen Satz ausdrücken: Gott ist barmherzig, der Mensch kann es werden!
Machen wir es wie P. Modersohn-Becker: Lassen wir diese Geschichte nicht links liegen, rücken wir sie ins Zentrum. Nehmen wir den Impuls auf und hören wir, wie Jesus spricht: „Gehe hin und tue desgleichen!“ und „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Amen.
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