Die diesjährige Konfirmandenfreizeit der Kirchengemeinde Holtorf im Evangelischen Jugendhof Verden, bei der auch die Drakenburger Konfirmanden dabei waren, stand im Zeichen der Taufe und des Abendmahles. Intensiv wurde an drei Tagen an dem Thema Abendmahl mit unterschiedlichen Methoden gearbeitet. Ein Dokumentarfilm zum Thema war ebenso hilfreich. Begleitet wurde Herr Pastor Seivert von vier Jugendlichen und Frau Vikarin Vera Jüttner. Im Abschlussgottesdienst wurde nicht nur das Abendmahl mit Brot und Traubensaft gefeiert, sondern auch ein Konfirmand getauft. In seiner Begrüßung bedankte sich Pastor Seivert vor allem bei den Betreuern, die sich nicht nur inhaltlich gut einbrachten, sondern auch für die Musik im Gottesdienst und den beiden Abendandachten zuständig waren.
In der gut besetzten St. Martinskirche Holtorf begann der diesjährige Neujahrsempfang mit einem Gottesdienst zur Jahreslosung: „Gott sagt: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ (Jesaja 66, 13).
Wie eine große Umarmung sei dieses Bibelwort, sagte Pastor Horst Seivert in seiner Predigt. „Ich denke bei diesem Wort immer an meine Mutter, wie sie mich tröstete, wenn ich mich als Kind verletzt hatte. Wie sie mich auf ihre Knie setzte, mir die Tränen trocknete und ein Pflaster auf meine Wunde klebte. Schnell war der Schmerz vergessen.“
Unsere Welt brauche gerade heute Trost, denn sie sei nicht friedlicher geworden. Viele Konflikte und Sorgen gäbe es im gesellschaftlichen und persönlichen Leben. Gott aber sei einer, der die Sorgen, Ängste und die Verletzlichkeit der Menschen kenne wie kein anderer. Ihm, der den Tod überwunden habe, könnten wir unser Leben anvertrauen. Mit ihm könnten wir getröstet in ein neues Jahr gehen.
Der Gottesdienst wurde musikalisch von der Jugendband „Cammbo“ und dem Frauenchor mitgestaltet.
In seiner traditionellen Neujahrsansprache beleuchtete Pastor Horst Seivert anhand von einigen ausgewählten Fotos das Gemeindeleben im zurückliegenden Jahr.
„Nah dran an den Menschen und ihren Bedürfnissen“, sei das Motto der Gemeinde. In ihren vielfältigen Angeboten für jung und alt würde die Kirchengemeinde stets bemüht sein, dieses Motto zu erfüllen. Pastor Seivert bedankte sich im Namen des Kirchenvorstandes für die vielfältige Mitarbeit, für die finanzielle Unterstützung in Form von Spenden und dem Freiwilligen Kirchgeld und besonders dafür, dass die Gemeindeglieder der Kirchengemeinde die Treue gehalten haben. „Wir alle miteinander machen die Kirche lebendig. Ohne Ihr Engagement ist die Kirche nicht lebensfähig“, sagte Pastor Seivert.
Auch bedankte er sich bei dem Holtorfer Ortsrat für den gelungenen Weihnachtsmarkt am 12.12. 2015 an Vogelers Haus. Viele Vereine und die Kirchengemeinde hatten der Holtorfer Bevölkerung einen zauberhaften Weihnachtsmarkt beschert.
Wie auch im letzten Jahr begeisterte auch diesmal wieder der Erzieherinnenchor der Kindertagesstätte Am Dobben unter der Leitung von Frau Ute Hoffmann.
Die Leiterin der Kindertagesstätte und gleichzeitig Holtorfer Ortsbürgermeisterin Cornelia Feske überbrachte die Grüße und guten Neujahrswünsche des Ortsrates Holtorf. Sie ging in Ihrer Rede auf zahlreiche Projekte im neuen Jahr ein und erzählte von den guten Erfahrungen vieler Holtorfer in der Flüchtlingshilfe.
„Es gibt viele Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren und dabei selber beschenkt werden“, sagte sie abschließend.
Daraufhin wurde mit Sekt auf das neue Jahr angestoßen. Es gab reichlich Schnittchen. Pastor Seivert richtete einen besonderen Dank an seinen Kirchenvorstand, der das alles organisiert hatte.
Die Capella Vocale aus Nienburg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor a.D. Hans-Jürgen May gastierte am 1. Adventsonntag in der Holtorfer Kirche. Eineinhalb Stunden lang sang der Chor geistliche Stücke zu Advent und Weihnachten. Auch die Orgel erklang. Circa 170 Zuhörerinnen und Zuhörer lauschten begeistert und ließen sich auf die nun beginnende Advents- und Weihnachtszeit mit hervorragend gesungenen und gespielten Stücken von Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude, Arvo Paert, Matthias Nagel, Thomas Riegler, Zoltan Kodaly, Max Reger und viele andere besinnlich einstimmen.
Pastor Horst Seivert bedankte sich bei dem Chor, der schon seit längerer Zeit zu seinen regelmäßigen Proben im Holtorfer Gemeindehaus zusammenkommt und nun als Dankeschön dafür dieses Konzert gegeben hat.
Wenn wir nur einen kleinen Koffer hätten, um ein Stück Zuhause und Sicherheit einzupacken, was würden wir mitnehmen? Was zählt für uns, was kann ich zurücklassen, ohne was kann ich nicht gehen?
Rund um diese Fragen kreiste der regionale Jugendgottesdienst für alle Konfirmanden und Konfirmandinnen der Kirchengemeinden Erichshagen, Drakenburg / Heemsen, Holtorf, Steimbke und Rodewald, den wir am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres, am Volkstrauertag, nachmittags in der Holtorfer St. Martin-Kirche feierten. Über 100 Konfirmanden und Konfirmandinnen machten sich gedanklich auf den Weg und folgten den Spuren von Flüchtlingen heute und vor 70 Jahren – warfen einen Blick in deren Gepäck…
Zusammen mit der Band Cammbo brachten wir unsern Glauben zum Klingen und feierten Gott mit Musik, Texten und Gemeinschaft.
Männerfrühstück diskutierte in Holtorf zum Thema Islam
„Der Islam, eine Religion zum Fürchten“, so lautete die Überschrift des gemeinsamen Männerfrühstücks der Kirchengemeinden Erichshagen und Holtorf in der vergangenen Woche. Angesichts der gerade geschehenen Pariser Anschläge eine besonders brisante und hochaktuelle Frage, so Pastor Horst Seivert, der die anwesenden 35 Männer und den Referenten Pastor Edzard Siuts nach einem gemeinsamen Frühstück begrüßte. Zu Beginn erläuterte Siuts die geopolitischen Zusammenhänge in den Ländern des Nahen Ostens. Nachdrücklich verwies er auf die Folgen europäischer und amerikanischer Eingriffe und Einmischungen, die meist wirtschaftlichen Interessen geschuldet waren. Im Falle der beiden amerikanischen Präsidenten Busch habe überdies erklärtermaßen ein christlicher Kreuzzug gegen den Islam im Vordergrund gestanden. Als dann im Jahr 2003 die Amerikaner aus dem Irak abzogen, hinterließen sie ein völlig destabilisiertes Land, in dem neue Machthaber die schiitische Richtung des Islams bevorzugten. Damit, so Siuts, war der Boden bereitet für eine Radikalisierung einzelner sunnitischer Gruppierungen bis hin zur Unterstützung des ISIS und des späteren IS Terrorismus. So habe alles europäische und amerikanische Einmischen letztendlich den Terrorismus verstärkt, statt Frieden zu bringen. Anschließend ging Siuts auf die Grundlehren des Islam ein. Der Islam sei keine Religion zum Fürchten, sondern eine Religion, die sich ihrer gemeinsamen Wurzeln mit dem Judentum und dem Christentum sehr bewusst sei. In ihren Grundlehren und in ihrer Lebensführung stehe vieles in enger Übereinstimmung mit den Lehren der beiden anderen Geschwisterreligionen. Zum Fürchten sei, was Menschen mit dem Islamismus und dem Fundamentalismus daraus gemacht hätten. Solchen Missbrauch der Religion habe es, so die versammelte Männerrunde auch im Christentum gegeben. Mit Nachdruck bat Siuts die versammelte Männerrunde um eine sorgfältige Unterscheidung: Achten Sie den Islam als Religion und bedenken sie, dass die islamistische Gewalt von einem Missbrauch der Religion ausgeht. Islamismus ist nicht der Islam!
In einem weiteren Gesprächsgang wurde auf die neuen Begegnungen mit dem Islam durch die bei uns lebenden Flüchtlinge eingegangen. „Geht auf die Menschen zu und schaut ihnen ins Gesicht“, sagte Siuts, und sie werden sehen, es sind Menschen wie wir. Sehr nachdenklich wurde die Runde als er darauf hinwies, dass vielen Menschen hier die Sprachfähigkeit für den eigenen christlichen Glauben verloren gegangen sei. Als ein Beispiel dafür bat Andreas Iber die versammelte Runde, einmal örtliche Veranstaltungskalender durchzusehen: mit welcher Gleichgültigkeit würden z.B. am Karfreitag Glücksschießen, Knobel- oder Pokerwettbewerbe durchgeführt. Hier entlarve sich die Rede vom christlichen Land doch selbst. Oder wer wisse noch um die Bedeutung des Glockenläutens als Aufruf zum Gebet, so Seivert. Für einen Moslem sei hingegen das tägliche Gebet und das gemeinschaftliche Moschee-Gebet am Freitag selbstverständlich. Auch darauf wird es ankommen, so Edzard Siuts, dass wir wieder mehr lernen, den christlichen Glauben zu erlernen und ihn im Alltag erkennbar zu leben und sich dann darüber mit den Angehörigen des muslimischen Glaubens darüber auszutauschen. „ Und fragen Sie, erkundigen Sie sich“, so Siuts zum Schluss, denn Informationen und Wissen seien ein wichtiger Schritt hin zu Integration, gutem Miteinander und gegenseitigem Respekt. Zum Abschluss eines sehr bewegenden Vormittags dankte Horst Seivert den Anwesenden, dem Team für alle Vorbereitungen und lud zum Frühjahrsfrühstück ein (16.04.), in dem eine Begegnung mit Flüchtlingen geplant sei.
Im Gottesdienst am vergangenen Sonntag (18.10.15) wurde dankbar an das 25-jährige Jubiläum des Besuchsdienstes erinnert.
Gegenwärtig gehören acht Frauen und zwei Männer zu dem Besuchsdienst. In seiner Predigt sagte Pastor Horst Seivert: "Die Besuchsdienstarbeit ist eine eher stille Arbeit. Außer denen, die besucht werden, bekommen es nur wenige mit. Manchmal ist die Familie, oder es sind ein paar Nachbarn da, oft genug aber leben die Besuchten alleine in ihrer Wohnung."
Pastor Seivert bedankte sich mit einer Rose bei allen Besuchsdienstmitgliedern, auch bei den Ehemaligen, die zum Jubiläum gekommen waren. Die Worte aus der Lesung des Sonntages "Ihr seid ein Brief Christi" (2. Korinther 3,3) fand er besonders passend: "Ich danke Ihnen für diesen wichtigen Dienst; dass Sie es sich zutrauen und losgehen, gewissermaßen als Botschafter der Kirche, als Briefträgerinnen und Briefträger Gottes mit der schönen Botschaft von der Liebe und Menschenfreundlichkeit Gottes im Gepäck."
Zum Besuchsdienst gehören: Hermann Bollig, Heide Götzke, Elfriede Harmeling, Ursula Kaufeld, Roland Lamers, Antje Scheduikat Brigitte Wacker, Helga Ziegenrücker, Inge Zielaskowski. Adelheid Müssig wurde nach 25 Jahren Besuchsdienst mit Dank verabschiedet.
„Erntedank und Chorjubiläum passen gut zusammen“, sagte Pastor Horst Seivert in seiner Dankesrede zum 70. Geburtstag des Holtorfer Frauenchores. Singen sei Ausdruck positiver Lebensgestaltung, es schaffe in unserer schnelllebigen Zeit ein Gegenstück zur Eile und Hast des Alltags und erschließe Freundschaften, die oft ein ganzes Leben dauern.
1945 wurde der Frauenchor gegründet. Damals trafen sich viele Frauen, um gemeinsam in den Gottesdiensten zu singen. Es gab viele Chorleiter, die sich in dieser langen Zeit abwechselten, z.B. Pastor Hartmann, Frau Ihsen und Herr Berns. Gegenwärtig steht Frau Olga Wilewald dem Chor vor.
Als Dank überreichte Pastor Seivert allen Sängerinnen, auch den Ehemaligen, die zum Fest gekommen waren, eine Rose. „Mögen Sie weiterhin viele Jahre zur Ehre Gottes und zur Freude von uns Menschen singen“, sagte er abschließend.
Am Mittwoch, 30.September, 18 Uhr las Pastor Seivert wieder vor. Diesmal kamen geistliche und auch weltliche Gedichte aus der deutschen Lyrik zu Gehör, z.B. von Albrecht Goes, Hilde Domin, Mascha Kaleko, Hermann Hesse, Rainer Maria Rilke, Matthias Claudius u.a.
15 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten sich in der kleinen Turmkapelle eingefunden. Viele von Ihnen hatten ihr Lieblingsgedicht mitgebracht.
"Wer die Sprache hat, der hat die Gedanken. Und Gedanken brauchen wir. Sonst blöken sich alle irgendwann nur noch stumpfsinnig an."