Pfingsten 2023- Einweihung der Buntglasfenster
Musik
Begrüßung:
Mit kraftvollen Worten leitet uns der Wochenspruch aus dem Propheten Sacharja (4,6b) in das Pfingstfest hinein: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth.“
Ich grüße Sie herzlich zu diesem Gottesdienst, der ein ganz besonderer ist. Wir weihen heute die beiden Fenster an der Südseite unserer Kirche ein. Sie wurden als Buntglasfenster mit einem Pfingstmotiv gestaltet.
Vor gut einem Jahr hatte ich die Idee dazu und konnte damit unseren Kirchenvorstand begeistern.
Schnell war für uns klar, wen wir mit diesem Projekt beauftragen wollen, nämlich Herrn Holger Hirndorf, den ich begrüße und ihm schon mal herzlich danke. Er wird nach der Predigt ein paar Worte an die Gemeinde richten.
Herr Hirndorf ist kein Unbekannter in unserer Gemeinde. Von ihm stammen zwei weitere Kunstwerke hier. Im Jahr 2000 hat er unseren Altar „Holz des Lebens“ geschaffen und 2008 das Balkenkreuz „Lebensspuren“ in der Turmkapelle.
Und nun - aller guter Dinge sind drei – dieses Kunstwerk.
Wenn es um solche Vorhaben geht, dann muss auch die Landeskirche dazu eingeschaltet werden. Das Amt für Bau- und Kunstpflege muss das Projekt genehmigen. Das ist geschehen.
Daraufhin sind wir an Sie, die Gemeinde, herangetreten mit der Bitte, Ihr diesjähriges Freiwilliges Kirchgeld für die Fenster zu spenden. Viele haben das getan. Ich danke allen herzlich für Ihre Spende. Über 140 Einzelspenden sind bisher eingegangen, von 5 Euro bis sogar 700 Euro pro Spender. Die Konten bleiben geöffnet, wir freuen uns jederzeit über weitere Spenden.
Mit diesen Spenden, sowie mit Rücklagen können wir das Projekt finanzieren.
Und nun wünsche ich uns einen gesegneten Gottesdienst. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Lied: 136, 1-3
747
Ehr sei…Kyrie...Allein…
Gebet:
Gott, wir danken dir für deinen Heiligen Geist. Durch dich leben wir auf. So sei du in unserer Mitte, vertreibe die Angst aus unseren Herzen und schenke uns ein gutes, freudiges Miteinander. Beflügle uns, deine gute Nachricht zu verkünden. Und entzünde in uns deine Liebe, dass wir aus ihr leben und sie weitergeben. Amen
554
Lesung:
- In der Apostelgeschichte wird uns von dem allerersten Pfingsttag erzählt. Alle waren beieinander an einem Ort, heißt es dort. Wie wir jetzt hier auch. Es herrschte Festtagsstimmung in Jerusalem, wie bei uns heute auch. Und dann passierte es:
- „Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und erschienen ihnen Zungen zerteilt wie vom Feuer und er setzte sich auf einen jeden von ihnen und sie wurden erfüllt von dem Heiligen Geist.“
- Auf einmal ergreift es dich. Auf einmal bist du Feuer und Flamme und brennst plötzlich für etwas. Für eine Idee. Einen Gedanken. Du spürst wieder Lebensmut. Auf einmal bist du begeistert und kannst auch andere mitreißen und begeistern. Du musst nichts dafür tun. Dich nur mitreißen lassen. Gottes Geist ist unfassbar. Überwältigend. Wie ein gewaltiger Wind. Manchmal auch nur ein kleiner Funke, der überspringt. Der dich bewegt und die Welt verändert.
Credo
134, 1-3
Predigt
Pfingstliche Musik
Ansprache Herr Hirndorf
136,4+7
Mitteilungen (Spielplatz)
170
Fürbitten, Vaterunser, Segen
Musik
Predigt
„Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt wie vom Feuer und er setzte sich auf einen jeden von ihnen und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist.“ Apg. 2,2-3
Liebe Gemeinde!
Dieser Vers aus der Pfingstgeschichte war die Inspirationsquelle für die beiden Fensterbilder.
Ich sehe sie, die Feuerzungen, die in breiten, sich windenden Bahnen von oben, vom Himmel auf die Erde herabkommen und sich auf die dort versammelten Menschen setzen und sie alle erfüllt werden vom Heiligen Geist. Viel Bewegung ist in diesen Bildern zu sehen. Eine Dynamik, ein Feuer der Begeisterung, dass von Gott ausging und bis heute anhält.
Dieses erste Pfingstfest damals, 50 Tage nach Ostern, bewirkte etwas Großes: Die Entstehung der Kirche. Aus den verängstigten Jüngerinnen und Jüngern Jesu, die ein Wechselbad der Gefühle von Karfreitag bis Ostern erlebt hatten, wurden mutige Männer und Frauen, die nach und nach Gottes frohe Botschaft in der ganzen Welt weitersagten. Auch sie sehe ich in diesen Bildern, eine bunte Schar von Menschen, zu denen ich mich auch zählen darf. Viele Glieder, die den einen Leib Christi bilden.
Und so denken wir bis heute an dieses Ereignis als dem Geburtstag der Kirche zurück.
Nicht Menschen haben die Kirche gegründet und bewirkt, sondern Gott selbst. Gott erfüllt bis heute Menschen mit seinem Geist, er ergreift und begeistert uns. Ein kleiner Funke vielleicht nur, der aber bewegt und uns und durch uns die ganze Welt verändern kann.
Eine weltweite Bewegung ist seither entstanden. Überall wurden christliche Gemeinden gegründet, die es allerdings anfangs nicht leicht hatten. Viele Gemeinden wurden in ihren Anfangsjahren brutal verfolgt, Menschen wurden gequält und getötet, weil sie sich nicht vor Königen und Kaisern verbeugten, sondern nur vor Gott. Erst als die Kirche etwa um das Jahr 300 nach Christus unter Kaiser Konstatin zur geschützten Institution wurde, war es einfacher. Die Menschen verloren nach und nach die Angst, sich zum Christentum zu bekennen. Seither sind Abertausende von Gemeinden gegründet worden von Menschen, die von Gottes Geist beseelt waren. Und es immer noch sind. Das Christentum ist mit ca. zwei Milliarden Mitgliedern immer noch die größte Religion der Welt.
Doch es gibt auch Probleme, gerade in unserem Teil der Welt, und auch in unserem Land. Wenn man sich die immer rascher sinkenden Zahlen in den Kirchengemeinden anschaut, dann muss man zu dem Schluss kommen, dass sich das Christentum bei uns auf dem Rückzug befindet. Längst schon sind Gemeinden dazu übergegangen, sich zu vernetzen und zusammen zu schließen. Auch wir hier befinden uns gegenwärtig auf diesem Weg.
Doch ist das kein Grund zu resignieren. Wie schon gesagt: Nicht wir haben die Kirche gegründet, sondern sie entspringt dem Willen Gottes und dem Wirken seines Heiligen Geistes. Und der wirkt bekanntlich wo und wie er will. „Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes“, heißt es im Römerbrief des Apostel Paulus. Denn wir sind fest mit Gott verbunden im Leben und im Sterben, in jeder Situation unseres Lebens bis in die Ewigkeit.
Wir haben keinen Grund zu resignieren, auch nicht vor den mächtigen Problemen unsere Zeit, wie Krieg, Armut, Klimawandel, um nur die größten zu nennen. Mit Gottes Hilfe können sie überwunden werden.
Die Jünger, damals am 1. Pfingstfest, verloren ihre Angst, weil sie Gottes Geist spürten, der sie erfüllte, begeisterte, ihnen Mut machte und befähigte über Gott und seine großen Taten zu reden. Und so ist es bis heute geblieben. Der Glaube an Gott nimmt uns die Angst vor der Zukunft und den Problemen dieser Welt.
Ich schaue mir weiter unsere Fenster an. Ich sehe den blauen Himmel, rechts und links der Bahnen mit den Feuerzungen. Ebenso können es auch Gewässer, Flüsse, sein, die sich auf der Erde durch die Landschaft schlängen, ja, es könnte sogar unsere Weser sein.
In der Natur ist es wie auf diesen beiden Bildern. Die Gewässer passen sich an die Landschaft an, sie suchen sich ihren eigenen Weg. Es gibt nirgendwo schnurgerade Flüsse oder Bäche. Aber dort, wo es sie doch gibt, da hat garantiert der Mensch seine Hand im Spiel, indem er sie begradigt hat. Und das kann, wie wir es längst wissen und schon erfahren haben, katastrophale Folgen haben für Mensch und Natur.
Es ist so wie in unserem Leben auch. Es gibt sie nämlich nicht, die nur geraden Wege. Kein Leben verläuft nach dem Lineal, oder nach der Schnur. Es gibt Umwege, die wir manchmal gehen, Widerstände und Hindernisse, die wir überwinden müssen. Es gibt Höhen und Tiefen, Kummer und Freuden, Leben und Tod, aber unser Leben hat ein Ziel: Gottes Ewigkeit.
Und so freuen wir uns über dieses Kunstwerk und weihen es feierlich ein.
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes (+). Amen
Möge Gott bewirken, dass diese Fensterbilder eine Inspirationsquelle für viele Menschen sind, die hierherkommen, Hilfe und Ermutigung, Trost und Gewissheit suchen. Ich habe schon öfter in diesen Tagen den Satz gehört: „Unsere Kirche hat mit diesem Kunstwerk viel gewonnen“. Und so ist es auch. Alles hier in der Kirche hat eine Botschaft, oder, wenn wir es so wollen, alles, was wir hier sehen, predigt zu uns, erzählt uns eine Geschichte von Gott und den Menschen. Wir werden ermutigt, getrost und getröstet, beseelt und befähigt durch Gottes Geist in die Welt zu gehen und unseren Beitrag zu leisten, nämlich Gottes Liebe zu bezeugen, weil wir wissen, Gott ist an unserer Seite. Amen
Mitteilungen:
Vor 20 Jahren haben wir im Rahmen eines Gemeindefestes den Spielplatz hier an unserer Kirche eingeweiht. Es war der Wunsch von Frau Brigitte Bremer hier einen Spielplatz zu errichten. Frau Bremer ist als Kind und Jugendliche im Nachbarhaus der Kirche aufgewachsen und etliche Jahre hier in unserer Kirche ein und aus gegangen, da ihr Vater, Heinz Päschke, viele Jahre Küster war. Im Andenken an Herrn Päschke ist damals im Jahre 2003 der Spielplatz entstanden, ein bis heute gut angenommener Platz für viele Kinder, aber auch Erwachsene, die hier unter den schattigen Bäumen Rast machen oder ihren Kindern beim Spielen auf der Wippe, der Schaukel oder dem Karussell zuschauen. Manche picknicken hier an schönen Tagen. Im Laufe der Jahre mussten wir einige Geräte austauschen, oder reparieren. So auch jetzt wieder vor diesem Tag. Danke besonders an Rüdiger Oldenstädt, der den Spielplatz wieder instand gesetzt und aufgehübscht hat!
Wir hoffen, dass der Spielplatz uns noch viele Jahre erhalten und, wie bisher, ein Ort der Begegnung und der Pflege der Gemeinschaft bleibt.
Wir freuen uns, dass Frau Bremer heute auch hierhergekommen ist. Gleich im Anschluss wollen wir draußen Gegrilltes essen, Kuchen und Kaffee genießen und es uns noch eine Weile gut gehen lassen in der Gemeinschaft miteinander. Danke auch an alle Mitglieder aus dem Kirchenvorstand, die das vorbereitet haben!
Wir haben auf Preisschilder für das Essen und Trinken verzichtet, gleichwohl können Sie eine Spende dafür in einem dafür bezeichneten Topf hinterlegen. Darüber freuen wir uns sehr.
Fürbitten
Heiliger Geist, komm und erneuere diese Welt, damit Frieden wird.
Heiliger Geist, komm und bewege die Herzen der Mächtigen, damit sie Gutes tun und mit Weisheit handeln.
Heiliger Geist, komm und begeistere deine Kirche, damit sie eins wird.
Heiliger Geist, komm und tröste all diejenigen, die um einen geliebten Menschen trauern, damit sie Trost und neue Freude finden.
Heiliger Geist, komm, beschütze alle, die uns lieb sind, bewahre, die uns anvertraut sind, sei in uns und um uns.